Nutzenbewertung auch bei eingeführten Medikamenten weiterhin notwendig Offensichtlich habe die Lobby der Arzneimittelindustrie sich mit fadenscheinigen Argumenten durchgesetzt
(20.01.14) - Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland kritisierte kurz vor Weihnachten den jüngst durch die Große Koalition beschlossenen Wegfall der Bestandprüfung. Damit schließt sich die Organisation der Kritik der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft an. Neu auf den Markt gebrachte Medikamente erzielen üblicherweise exorbitant hohe Preise. Dies wird von der Industrie damit begründet, dass die Erforschung von Innovationen viel Geld koste. Häufig sind diese "Innovationen" nur Scheininnovationen, da diese Medikamente gegenüber eingeführten Präparaten keinen Vorteil haben. Zudem bergen sie oft zusätzliche, unbekannte Nebenwirkungen.
Durch das Arzneimittelneuordnungsgesetz (AMNOG) vom 20. Dezember 2010 wurden die Arzneimittelhersteller verpflichtet, ihre neuen Produkte nach der Markteinführung einer frühen Zusatznutzenbewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) zu unterziehen. Der nachgewiesene Nutzen und nicht nur die Neuheit eines Medikamentes sollte zum Maßstab für die Preisbildung bei den auf Kassenkosten abgegebenen Medikamenten werden. Der Nutzen älterer Arzneimitteln, die bereits verschrieben werden dürfen, kann bisher nach dem AMNOG ebenfalls nachträglich geprüft werden. Davon hat der GBA inzwischen mehrfach Gebrauch gemacht und somit die Spreu vom Weizen der Kassenmedikamente zu trennen versucht.
Wolfgang Wodarg, Vorstandsmitglied von Transparency Deutschland, sagte: "Die große Koalition beginnt mit einem Kotau vor der Arzneimittelindustrie. Offensichtlich hat die Lobby der Arzneimittelindustrie sich mit fadenscheinigen Argumenten (Schwierigkeiten und Aufwand der Prüfungen) durchgesetzt. Jetzt soll es der Selbstverwaltung nicht mehr möglich sein, die Versicherten vor vielen unnützen, teuren Medikamenten durch eine wissenschaftliche Nutzenprüfung zu schützen. Dies erscheint unverantwortlich, da wissenschaftliche Studien, die zur Zulassung eines Medikamentes führen, fast ausschließlich vom Arzneimittelhersteller finanziert werden und damit auch manipuliert werden können. Die Praxis solcher Manipulationen ist - wie z.B. bei Zyprexa, Vioxx oder Tamiflu - inzwischen gut dokumentiert und füllt Bände. Irritierend ist der ausbleibende Protest der Krankenkassen. Offensichtlich lässt man sich mit einer Verlängerung der gesetzlichen Preisbremse für Arzneimittel trösten. Völlig ausgeblendet bleibt dabei der mögliche gesundheitliche Schaden, den unzureichend geprüfte Kassenmedikamente bei den Versicherten anrichten können." (Transparency: ra)
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