Kommunikation und Recht


Guten Ruf in Krisenzeiten schützen: Journalisten und Juristen, Pressesprecher und Wissenschaftler treffen sich zum "Krisenkommunikationsgipfel 2012" an der Universität zu Köln
"In Krisenzeiten ist der Grat zwischen zulässiger Verdachtsberichterstattung und überzogenem Skandaljournalismus sehr schmal"


(17.01.12) - Der Privatkredit des Bundespräsidenten, die Verfahren gegen Jörg Kachelmann oder Dominique Strauss-Kahn, die massive Kritik deutscher Datenschützer an Facebook oder dem Bundestrojaner, die Klagen gegen den EHEC-Verdacht oder den Atomausstieg – in Krisen-, Konflikt- und Katastrophenfällen sind die Grenzen zwischen Kommunikation und Recht oft fließend. Wie Pressesprecher, Journalisten, Führungskräfte und Juristen ihren guten Ruf in Krisenzeiten schützen können, zeigt der Krisenkommunikationsgipfel 2012 am 22. März 2012 an der Universität zu Köln.

15 Referenten u.a. von Siemens, Rewe, Sony, E.ON, Munich Re und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe berichten in Fallstudien von ihren Erfahrungen mit der Kommunikation in kritischen Zeiten. Medienrechtsanwalt Prof. Dr. Ralf Höcker gewährt einen Einblick in die anwaltliche Pressearbeit in Strafverfahren. Patrick Meschenmoser von der Deutschen Lufthansa zeigt die Grenzen von Facebook, Twitter & Co. in Krisenfällen auf und Dr. Ulrich Ott erläutert, warum die ING-DiBa – der Finanzmarktkrise und Occupy-Bewegung zum Trotz – von den Kunden fünfmal in Folge zur beliebtesten Bank Deutschlands gewählt wurde.

"In Krisenzeiten ist der Grat zwischen zulässiger Verdachtsberichterstattung und überzogenem Skandaljournalismus sehr schmal", sagt Gipfel-Initiator Frank Roselieb, Direktor des Krisennavigator – Institut für Krisenforschung, ein "Spin-Off" der Universität Kiel. "Dringen Falschmeldungen aus dem 'Court of public opinion' unreflektiert in den 'Court of law', hat dies zuweilen fatale Folgen für die betroffenen Unternehmen und Personen".

Der Krisenkommunikationsgipfel 2012 ist das mittlerweile vierzehnte Gipfeltreffen des Kieler Krisennavigator. Er richtet sich an Pressesprecher und Kommunikationsmanager, Juristen und Journalisten, Führungskräfte in Wirtschaftsunternehmen, Verbänden, Behörden und der Politik sowie an Wissenschaftler.

"Presse- und Meinungsfreiheit in Deutschland sind ein hohes Gut, aber eben nicht grenzenlos", mahnt Prof. Dr. Karl-Nikolaus Peifer, Professor für Medienrecht und Kommunikationsrecht an der Universität zu Köln. "Oft endet eine allzu investigative Recherche vor Gericht".

Gemeinsam mit den Journalisten Christoph Lütgert (ehemaliger NDR-Chefreporter), Dr. Claus Richter (ZDF-Magazin Frontal21), David Schraven (WAZ Mediengruppe) sowie mit Margarete Reske (Vorsitzende Richterin am Landgericht Köln), Prof. Dr. Christian Schertz (Medienrechtsanwalt aus Berlin) und Oliver Thelen (Prokurist der QS Qualität und Sicherheit GmbH aus Bonn) lotet er in einer Podiumsrunde die Grenzen des investigativen Journalismus aus. (Universität Köln: ra)

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