VeR als Taktgeber und Brückenbauer


E-Rechnungs-Gipfel 2025: Deutschlands E-Invoicing-Branche zwischen Umbruch und Aufbruch
Fachverband zieht Zwischenbilanz zur E-Rechnungspflicht und gibt Ausblick auf das digitale Meldesystem



Mit mehr als 350 Fachteilnehmenden aus Wirtschaft, Verwaltung, Softwareentwicklung und Politik hat der E-Rechnungs-Gipfel 2025 in Berlin erneut seine Rolle als Leitkongress der deutschen E-Invoicing-Branche unter Beweis gestellt. Im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung standen die ersten Erfahrungen mit der verpflichtenden E-Rechnung im B2B-Bereich, der aktuelle Stand der nationalen und europäischen Regulierung sowie der digitale Lückenschluss von der Bestellung bis zur Bezahlung.

Der diesjährige Gipfel bot mit Fachtagung, erstmals ausgerichtetem Solution Forum und einer großen Fachausstellung ein breites Spektrum an Fachvorträgen, Panels und praxisnahen Lösungspräsentationen.

Besonders im Fokus: Die konkrete Umsetzung der E-Rechnungspflicht seit dem 1. Januar 2025, die Vorbereitung auf die nächste Stufe der Versandpflicht sowie die Weiterentwicklung hin zu einem künftigen digitalen Meldesystem zur Umsatzsteuer.

"E-Rechnungen zu empfangen gehört für viele Unternehmen bereits jetzt zum digitalen Alltag. Doch schon in weniger als 18 Monaten folgt mit der Versandpflicht für Unternehmen mit mehr als 800.000 Euro Jahresumsatz die eigentlich entscheidende Stufe. Jetzt ist die Zeit, Prozesse zu stabilisieren und praktische Erfahrungen zu sammeln", sagte Ivo Moszynski, Vorstandsvorsitzender des VeR.

Vorstandskollege Tim Roßky ergänzt: "Nur wer die aktuellen Monate zur Optimierung nutzt, ist für das kommende digitale Meldesystem wirklich vorbereitet. Die deutsche mehrstufige Vorgehensweise bietet hier den nötigen Freiraum."

Zu den Highlights des Kongresses zählten:

>> Erfahrungsberichte und Panels zur E-Rechnungspflicht: Sechs Monate nach Inkrafttreten der Empfangspflicht zogen Anwender, Anbieter und Verwaltung eine erste Bilanz – zwischen Vision und Wirklichkeit, zwischen Herausforderungen und Erfolgen.

>> Diskussion zu ViDA und digitalem Meldesystem: Experten und Praktiker analysierten, wie Deutschland und Europa den Weg von der E-Rechnung zum digitalen Echtzeit-Meldesystem gestalten – und warum der gestufte deutsche Ansatz als Chance gilt.

>> Solution Forum und Fachausstellung: In Live-Demos, Best-Practice-Präsentationen und Round Tables zeigten führende Anbieter innovative Lösungen für SAP, Multi-ERP-Umgebungen, KI-gestützte Automatisierung und internationale Skalierbarkeit.

>> Das Signal aus dem E-Rechnungs-Gipfel: Wer jetzt investiert, ist für die Zukunft des digitalen Meldesystems und der Steuerprozesse am besten gerüstet.

Als Hauptsponsor und inhaltlicher Leadpartner war der Verband elektronische Rechnung (VeR) maßgeblich an der Programmgestaltung beteiligt: Mit eigenen Vorträgen, Panelteilnahmen und dem fachlichen Lead beim vorgelagerten "E-Invoicing Basics"-Workshop bot der VeR bereits am Montag praxisrelevante Orientierung – von den wichtigsten Grundlagen bis zu hochaktuellen Umsetzungsfragen.

Damit unterstreicht der VeR seinen satzungsgemäßen Auftrag, die flächendeckende Verbreitung der E-Rechnung und die Aufklärung über deren Vorteile als sichere, effiziente und zukunftssichere Alternative zu klassischen Rechnungsprozessen voranzutreiben.

Richard Luthardt, stellvertretender Vorsitzender im Verband elektronische Rechnung (VeR), betont daher noch einmal:
"Unternehmen sollten jetzt aktiv werden, statt abzuwarten. Die Digitalisierung der Rechnungsprozesse ist ein echter Effizienzgewinn – und kein reines Pflichtthema. Dafür ist es allerdings wichtig, möglichst schnell noch mehr Klarheit zu schaffen – bei Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Die Branche erwartet eine eindeutige Weichenstellung zu Plattformlösungen, um Unsicherheiten endlich zu beseitigen und die Datenqualität noch weiter zu steigern."

Handlungsbedarf für Politik und Verwaltung: Kommunikation und Klarheit schaffen
Ein zentrales Anliegen der Branche ist es, Sinn und Ziel der E-Rechnungspflicht sowie den Nutzen des geplanten Meldesystems – von Steuerehrlichkeit über Effizienz bis hin zur digitalen Wettbewerbsfähigkeit – noch stärker zu kommunizieren. Dazu gehört auch, von anderen Systemen und Ansätzen – etwa in Belgien – zu lernen und die relevanten Schlüsse für den deutschen Ansatz zu ziehen.

Mit Spannung wird daher das neue BMF-Schreiben zur weiteren Ausgestaltung der E-Rechnungs-Pflichten und der Umsetzung des künftigen Meldesystems erwartet.

Der einhellige Wunsch vieler Kongress-Teilnehmer und Experten: Ein klares Bekenntnis zu Plattformlösungen und modernen Übertragungswegen ist wünschenswert – um insbesondere Unsicherheiten rund um E-Mail als Übertragungskanal zu überwinden und für alle Beteiligten Planungssicherheit zu schaffen.

Ausblick: Deutschland schafft den digitalen Sprung nach vorne
Der E-Rechnungs-Gipfel 2025 macht deutlich: Die E-Invoicing-Branche in Deutschland befindet sich in einer Phase des Aufbruchs. Nach dem Start der E-Rechnungspflicht stehen nun alle Zeichen auf Weiterentwicklung – technisch, organisatorisch und strategisch. Unternehmen, Dienstleister und Verwaltung nutzen die Übergangszeit, um bestehende Prozesse zu optimieren, offene Fragen zu klären und sich auf das digitale Steuerreporting der Zukunft vorzubereiten.

Der offene Austausch und die Vielzahl an praxisnahen Lösungsansätzen zeigen: Die Branche ist bereit, die nächsten Schritte der Digitalisierung gemeinsam und entschlossen zu gehen – und sieht der Einführung des digitalen Meldesystems mit Zuversicht und Gestaltungswillen entgegen. (VeR: ra)

eingetragen: 13.07.25

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    Wer hat Zugriff auf unsere Daten - und wo sind diese gespeichert? Diese Fragen stellen sich aktuell immer mehr Unternehmen in Europa. Angesichts zunehmender Cyberrisiken und globaler Spannungen wächst das Bewusstsein für digitale Souveränität. Und das zu Recht: Besonders die Zusammenarbeit mit US-Cloud-Diensten führt für europäische Unternehmen immer wieder zu Herausforderungen - sowohl operativ, rechtlich als auch sicherheitstechnisch. Die Bedeutung des europäischen Datenstandorts für Resilienz, Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit ist daher wichtiger denn je. Das gilt gerade für das Vertragsmanagement. Denn hier kommen hochsensible Informationen ins Spiel.

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