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Emissionshandel: Umweltausschuss billigt Reform


Umweltausschuss des Parlaments setzt sich für Reform des Emissionshandels ab Ende 2018 ein
Durch die Marktstabilisierungsreserve soll die Anzahl der Zertifikate reduziert werden

(16.03.15) - Der Umweltausschuss hat eine Reform des Emissionshandels verabschiedet. Der Emissionshandel wurde eingeführt, um die Emissionen zu senken und den Klimawandel zu bekämpfen. Da zurzeit zu viele Emissionszertifikate auf dem Markt sind, haben Firmen keinen Anreiz, ihre Emissionen zu reduzieren. Durch die sogenannte Marktstabilisierungsreserve soll die Anzahl der Zertifikate reduziert werden.

Der Emissionshandel ist ein Instrument, um Emissionen, die von Kraftwerken, Fluggesellschaften und anderen Unternehmen ausgestoßen werden, zu reduzieren.

Wie funktioniert das?
Firmen dürfen eine bestimmte Menge an Emissionen ausstoßen. Alles was darüber ist, dafür müssen sie Emissionszertifikate kaufen. Das soll Firmen anregen, Energie zu sparen und umweltfreundliche Technologien zu benutzen.

Zurzeit sind diese Zertifikate allerdings äußerst billig, da es die Nachfrage gesunken ist. Ein Grund dafür ist die Wirtschaftskrise. Darüber hinaus gibt es mehr Zertifikate als von den Unternehmen gebraucht werden, um ihre Emissionen abzudecken. 2013 gab es einen Überschuss von 2 Milliarden Zertifikaten. Bis 2020 könnte der Überschuss auf 2,6 Milliarden ansteigen.

Was ist die Marktstabilisierungsreserve
Ein großer Überschuss reduziert den Anreiz für Investitionen in umweltfreundliche Technologien. Um diesen Überschuss zu reduzieren, soll nun eine Marktstabilisierungsreserve geschaffen werden, wenn der Überschuss eine bestimmte Menge überschreitet. Zertifikate würden dann vom Markt genommen und in einer anderen Reserve gelagert, um Ungleichgewichte zu vermeiden. Bei Bedarf könnten die Zertifikate auch zurück auf den Markt gebracht werden.

Das Parlament möchte diese Marktstabilisierungsreserve bereits ab Ende 2018 einsetzen, die Kommission erst ab 2021. Vertreter des Parlaments werden nun beginnen, mit dem Ministerrat über die Marktstabilisierungsreserve zu verhandeln. (Europäisches Parlament: ra)


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