Standards für ethische KI in Europa setzen


Fachhochschule St. Pölten entwickelt in neuem EU-Projekt Tools für Transparenz und Nachhaltigkeit
In Zukunft werden viele Prozesse entweder teilweise oder vollständig durch KI gesteuert werden, weshalb es sehr wichtig ist, einen Leitrahmen für die verantwortungsvolle Entwicklung von KI-Anwendungen zu schaffen



Im EU-Projekt CERTAIN arbeitet ein Forschungsteam der Fachhochschule St. Pölten an neuen Maßnahmen zur Sicherung ethischer und regulatorischer Standards im Bereich der künstlichen Intelligenz. Ziel ist es, Lösungen zu entwickeln, die Organisationen und Unternehmen dabei unterstützen, die europäischen Vorschriften für die KI-Entwicklung und den verantwortungsvollen Umgang mit Daten schnell und kostengünstig einzuhalten.

Künstliche Intelligenz (KI) verändert derzeit alle Bereiche unseres Lebens. In Zukunft werden viele Prozesse entweder teilweise oder vollständig durch KI gesteuert werden, weshalb es sehr wichtig ist, einen Leitrahmen für die verantwortungsvolle Entwicklung von KI-Anwendungen zu schaffen. Das Team des neuen Projekts CERTAIN (Certification for Ethical and Regulatory Transparency in Artificial Intelligence) arbeitet auf dieses Ziel hin.

"In CERTAIN wollen wir Tools entwickeln, die KI-Systeme transparent und überprüfbar machen, entsprechend den Anforderungen des KI-Gesetzes der EU. Unser Ziel ist es, praxistaugliche Lösungen zu entwickeln, die Unternehmen helfen, gesetzliche Anforderungen effizient zu erfüllen und das Vertrauen in KI-Technologien nachhaltig zu stärken", betont Sebastian Neumaier, Projektleiter und Senior Researcher am Institut für IT-Sicherheitsforschung der Fachhochschule St. Pölten.

Mehr Transparenz, mehr Innovation
Das Projekt zielt auf die Entwicklung umfassender Leitlinien und digitaler Tools im Einklang mit den bestehenden europäischen Rechtsgrundlagen für künstliche Intelligenz (z. B. dem "KI-Gesetz" der EU). CERTAIN möchte benutzerfreundliche Lösungen für den öffentlichen Sektor und für Unternehmen schaffen. Diese Maßnahmen sollen ihnen helfen, die komplexen Bestimmungen im Bereich der KI zu verstehen, die Vorteile fortschrittlicher Technologien sowie Innovationen zu erkennen und sie für ihre eigenen Zwecke zu nutzen.

Datenmanagement
CERTAIN zielt darauf ab, gemeinsame Standards zu schaffen, welche die Zusammenarbeit im Bereich der Datenverarbeitung und KI stärken sowie nachhaltiges Wachstum fördern. Durch die Einführung von Normen für die Dateninteroperabilität und die Einhaltung der bestehenden Vorschriften trägt das Projekt zur Schaffung offener sowie vertrauenswürdiger europäischer Datenräume bei. CERTAIN entwickelt transparente und Daten-benutzerfreundliche Lösungen, um den verantwortungsvollen Umgang mit Daten und Ressourcen zu gewährleisten.

KI und Nachhaltigkeit
Neben der Einhaltung von Vorschriften befasst sich CERTAIN auch mit den ökologischen Herausforderungen der KI-Wertschöpfungskette. Im Rahmen des EU-Programms "Green Deal" legt CERTAIN besonderen Wert auf energieeffiziente KI und nachhaltige Methoden des Datenmanagements.

Praxisorientierter Austausch
Das Projektteam der Fachhochschule St. Pölten steht in ständigem Austausch mit unterschiedlichen Akteuren. In CERTAIN verfolgen Forscher, Unternehmen sowie Nutzer einen sehr praktischen Ansatz, um gemeinsam kontinuierlich neue Ideen, Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln, zu testen und zu optimieren. Gleichzeitig informiert das Projektteam Stakeholder, Partner und KI-Anbieter über rechtliche, ethische und technische Fragen und dient als zentrale Anlaufstelle für Fragen rund um die Zertifizierung.

Über das EU-Projekt CERTAIN
Das Forschungsprojekt "CERTAIN – Certification for Ethical and Regulatory Transparency in Artificial Intelligence" wird unter der externen Leitung von Idemia Identity & Security France in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule St. Pölten und 19 Partnern aus zehn europäischen Ländern durchgeführt. Das Projekt bringt ein vielfältiges Konsortium aus führenden Industrieunternehmen, akademischen Einrichtungen und Forschungsorganisationen zusammen. (Fachhochschule St. Pölten: ra)

eingetragen: 09.04.25

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