Gleichbehandlung europäischer Regulierung


Interessen der Aufsichtsräte in der Europäischen Union auch vor der Europäischen Kommission geschlossen zu vertreten
FEA und Inara gründen europäischen Dachverband für Aufsichtsräte


(20.06.12) - Die Financial Experts Association e.V. (FEA), Hamburg, deutscher Berufsverband für Finanzexperten in Aufsichtsräten und Beiräten, gründet gemeinsam mit der Initiative Aufsichtsräte Austria, der Inara GmbH, einen europäischen Dachverband, um die Interessen der Aufsichtsräte in der Europäischen Union auch vor der Europäischen Kommission geschlossen zu vertreten: Die Inara/eu, die für weitere Aufsichtsrats-Initiativen aus europäischen Staaten offen steht, setzt sich dafür ein, dass das in mehreren europäischen Staaten wie Deutschland, Österreich oder Polen etablierte, zweigliedrige System von Vorstand (exekutiv) und Aufsichtsrat (nicht exekutiv) im europäischen Regulierungsprozess gleichberechtigt berücksichtigt wird.

Bisher bezieht sich die EU-Regulierung primär auf das eingliedrige Verwaltungsratssystem, wie es etwa in Großbritannien praktiziert wird. Inara/eu, die Initiative Aufsichtsräte in der EU, wird nun länderübergreifend die Interessen der Aufsichtsräte des dualen Systems in Brüssel vertreten. Ziel ist die Gleichbehandlung beider Systeme im europäischen Regulierungsprozess. "Wir werten nicht, welches System besser oder schlechter ist - wir wollen die Gleichbehandlung beider Systeme im derzeit intensiven europäischen Regulierungsprozess", so Dr. Viktoria Kickinger, Präsidentin der österreichischen InaraI, die auch die Arbeit der neuen europäischen Aufsichtsratsinitiative Inara/eu in Brüssel als erste Präsidentin koordinieren wird. Weitere Verbände und Institutionen aus Deutschland haben bereits ihren Beitritt angekündigt, um möglichst rasch und effizient dieses gemeinsame Anliegen vor den Institutionen der Europäischen Union zu vertreten. Das EU-Kommissariat Binnenmarkt hat für Oktober 2012 den endgültigen Fahrplan zur Erstellung des "Europäischen Corporate Governance Rahmens" angekündigt.

"Mittelfristig wollen wir europaweit zunächst für das duale System anerkannte Prinzipien, praxistaugliche Leitlinien und Standards guter Aufsichtsratsarbeit etablieren", sagte Prof. Dr. Bernd Schichold, Präsident der Financial Experts Association. Finanzexpertise, Risikomanagement, Vergütungsthemen, die Besetzung der Aufsichtsräte und Beiräte nach Kompetenzkriterien sollen im Mittelpunkt der Arbeit stehen.

In einem "European Governance Code of Best Practice" sollen unbürokratisch und praxisorientiert Leitlinien für eine gute Aufsichtsrats- und Vorstandsarbeit in europäischen Unternehmen entwickelt werden, die sowohl für börsennotierte wie nicht börsennotierte Unternehmen geeignet sind. Derzeit erarbeitet die FEA mit dem Deutschen Institut für Normung (DIN) in einem Projekt einen Praxisleitfaden für die Arbeit von Aufsichtsräten und Beiräten. Daran nehmen aktive Aufsichtsräte, Unternehmer und Investoren, Wissenschaftler, Wirtschaftsprüfer, Anwälte und Vergütungsexperten teil. (FEA: Inara; ra)

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